EMDR, ein Paradigmenwechsel

EMDR, ein Para­dig­men­wech­sel

An einem Nach­mit­tag im Früh­ling 1987 ver­än­derte sich für die Psy­cho­lo­gin Dr. Fran­cine Shapiro vie­les. Wäh­rend eines Spa­zier­gan­ges in einem Park in Los Gatos, Kali­for­nien, schüt­telte sie schwer belas­tende Erin­ne­run­gen und Trau­mata ab – wäh­rend sie ihre Augen (von der Sonne geblen­det) hin und her bewegte. Und damit blickte sie in eine freie Zukunft.

Aus die­sen Augen­be­we­gun­gen (wech­sel­sei­tig von links nach rechts) ent­wi­ckelte sie das EMDR (Eye Move­ment Desen­si­tiza­tion and Repro­ces­sing). Sie erprobte es zunächst bei Freun­den, Kol­le­gen und Kli­en­ten. Kurz dar­auf­hin folg­ten Stu­dien mit trau­ma­ti­sier­ten Kriegs­ve­te­ra­nen und ande­ren Men­schen mit post­trau­ma­ti­scher Belas­tungs­stö­rung (PTBS).

Ist eine schnelle Hei­lung von Trau­mata mög­lich?

In den ers­ten Jah­ren nach der Ver­öf­fent­li­chung war die Mehr­heit skep­tisch. Heute ist dies anders. EMDR gilt welt­weit als Methode ers­ter Wahl bei PTBS. Lang­zeit­stu­dien bele­gen die hohe Effek­ti­vi­tät und dau­er­hafte Wir­kung die­ser Methode.



Die ers­ten Stu­dien waren fast durch­gän­gig posi­tiv. Ein­zelne berich­te­ten eine Hei­lungs­rate zwi­schen 80% und 100% bei drei Sit­zun­gen. Behan­delt wur­den Men­schen mit post­trau­ma­ti­schen Sym­pto­men durch einen ein­zel­nen Vor­fall, wie bei­spiels­weise nach einem Auto­un­fall oder einer Ver­ge­wal­ti­gung. Durch den kla­ren Ablauf einer EMDR-​​Intervention war es wei­te­ren For­schern in der Folge mög­lich, die Ergeb­nisse ein­ge­hen­der zu unter­su­chen.

Die For­schun­gen von Dr. Iris Engel­hard von der Uni­ver­si­tät in Utrecht (Nie­der­lande) deu­ten auf einen kla­ren Wirk­me­cha­nis­mus der Methode hin: Wenn Men­schen sich an ein schreck­li­ches Ereig­nis erin­nern, sind die Far­ben der inne­ren Bil­der in der Regel inten­si­ver, grös­ser und die Kon­tu­ren der Gesich­ter kla­rer. Die Augen­be­we­gun­gen beein­flus­sen das Arbeits­ge­dächt­nis der­art, dass die bild­haf­ten Erin­ne­run­gen abge­schwächt und die Bil­der trü­ber wer­den (vgl. van Schie, 2016).

Dr. Engel­hard zeigte dar­über hin­aus, dass auch bei weni­ger star­ken Belas­tun­gen durch den Wirk­me­cha­nis­mus des EMDR das Arbeits­ge­dächt­nis posi­tiv geprägt wird und die damit emp­fun­dene Inten­si­tät abnimmt. Zu weni­ger star­ken Belas­tun­gen zäh­len dabei bei­spiels­weise uner­gründ­li­che Ner­vo­si­tät vor Prä­sen­ta­tio­nen oder schwie­rige Mit­ar­bei­ter­ge­sprä­che.

Von Trau­mata bis Coa­ching

Anfäng­lich wurde die Methode EMDR fast aus­schliess­lich in der Behand­lung von Trau­mata ein­ge­setzt. Heute wird EMDR in der Behand­lung nahezu sämt­li­cher Angst­stö­run­gen, Pho­bien, sub­stanz­ge­bun­de­nen Süch­ten, Schmer­zen, psy­cho­so­ma­ti­scher Beschwer­den und eben­falls höchst erfolg­reich im Coa­ching ein­ge­setzt. Es wird geschätzt, dass heute ca. 80.000 Kli­ni­ker, The­ra­peu­ten und Coa­ches in die­ser Methode aus­ge­bil­det sind.

An unse­rer Aka­de­mie bie­ten wir mit unse­rer iEMDR Basis­aus­bil­dung die Mög­lich­kei­ten, sich die Methode des EMDR anzu­eig­nen. Diese ist für Per­so­nen geeig­net, die bereits eine grund­le­gende the­ra­peu­ti­sche oder eine Coaching-​​Ausbildung abge­schlos­sen haben und fle­xi­bler in der Wahl ihrer Metho­den wer­den wol­len.


Refe­ren­zen (Stu­dien)

Refe­ren­zen (Lite­ra­tur)

  • Hof­mann, A. (2004). EMDR in der The­ra­pie psy­cho­trau­ma­ti­scher Belas­tungs­syn­drome. 2. unver­än­derte Auf­lage. Stutt­gart: Thieme Georg Ver­lag.
Swiss Coa­ching
Asso­cia­tion
VPT Verband Persönlichkeitstraining
Schwei­zer Dach­ver­band Per­sön­lich­keits­trai­ning
Reiss Moti­va­tion Pro­file
Society of NLP
Society of NLP -
Dr. Richard Band­ler
Managerverband
Deut­scher
Mana­ger­ver­band