Wirksamkeit von EMDR bei Depression

Wirk­sam­keit von EMDR bei Depres­sion

Depres­sion gilt als psy­chi­sche Erkran­kung, die welt­weit Gesund­heits­sys­teme her­aus­for­dert, da die Erfolgs­rate aller eta­blier­ten Behand­lungs­mög­lich­kei­ten limi­tiert ist. Umso wich­ti­ger wird die wis­sen­schaft­li­che Über­prü­fung der Wirk­sam­keit von Metho­den. In einer wis­sen­schaft­li­chen deutsch-​​holländischen Stu­die wurde die Wirk­sam­keit der EMDR-​​Therapie in der Behand­lung von Depres­sion über­prüft – mit einem über­zeu­gen­den Ergeb­nis.

Die WHO (2021) hat Depres­sion als eine der häu­figs­ten Dia­gno­sen in der Welt bezeich­net, von der welt­weit min­des­tens 280 Mil­lio­nen Men­schen betrof­fen sind. Jähr­lich bege­hen davon schät­zungs­weise 700’000 Men­schen tra­gi­scher­weise Sui­zid[1], die kei­nen ande­ren Aus­weg sehen.

Welt­weit wer­den zahl­rei­che Stu­dien durch­ge­führt, wel­che die Wirk­sam­keit von Therapie-​​Methoden zu bele­gen ver­su­chen. In der vor­lie­gen­den deutsch-​​holländischen Stu­die[2] wurde die Wirk­sam­keit der EMDR-​​Therapie in der Behand­lung von Depres­sion über­prüft. Es fol­gen zusam­men­ge­fasst die Ergeb­nisse der Stu­die. Die gesamte Stu­die kann öffent­lich ein­ge­se­hen wer­den.

Das Ergeb­nis der EMDR-​​Studie zur Gene­sung von Depres­sion

Zur Durch­füh­rung der Stu­die wur­den zwei Grup­pen von Pati­en­ten gebil­det: Die eine Gruppe erhielt eine EMDR-​​Therapie zur Behand­lung von Depres­sion. Die andere Gruppe – diese wird auch Kontroll-​​ oder Ver­gleichs­gruppe genannt – erhielt eine alter­na­tive Therapie-​​Behandlung zur Gene­sung von Depres­sion.

Das Ergeb­nis der Stu­die zeigt, dass 68% der Pati­en­ten in der EMDR-​​Gruppe am Ende der Behand­lung eine voll­stän­dige Gene­sung der Depres­sion auf­wie­sen. Diese Pati­en­ten zeig­ten gleich­zei­tig eine deut­li­che Abnahme der depres­si­ven Sym­ptome im Ver­gleich zur Pati­en­ten­gruppe, die die andere Therapie-​​Behandlung erhiel­ten. Was die Stu­die auch zeigt, ist, dass die Anzahl der The­ra­pie­sit­zun­gen inter­es­san­ter­weise direkt mit einer Redu­zie­rung der Sym­ptome in Ver­bin­dung steht.

12 bis 16 Monate nach Abschluss der The­ra­pie wurde bei den Pati­en­ten bei­der Grup­pen (d. h. EMDR-​​Gruppe und Ver­gleichs­gruppe) noch­mals für eine Über­prü­fung ihres Gene­sungs­zu­stands nach­ge­fasst. Zu die­ser Über­prü­fung erschie­nen etwas mehr als Zwei­drit­tel der Pati­en­ten aus der Stu­di­en­gruppe, die die EMDR-​​Therapie erhiel­ten (69%) und etwas mehr als die Hälfte der Pati­en­ten aus der Kon­troll­gruppe, die eine andere Therapie-​​Behandlung erhielt (56%). Fol­gende Erkennt­nisse zeig­ten sich dar­aus:

Arbeits­re­le­vante Abwe­sen­hei­ten
81% der Pati­en­ten aus der EMDR-​​Gruppe hat­ten keine arbeits­re­le­van­ten Abwe­sen­hei­ten mehr; in der Kon­troll­gruppe waren es 11%.

Anti­de­pres­siva
Im Ver­gleich zur EMDR-​​Gruppe nah­men in der Kon­troll­gruppe dop­pelt so viele Pati­en­ten wei­ter­hin Anti­de­pres­siva.

In der Stu­die konn­ten keine gegen­tei­li­gen Effekte auf die EMDR-​​Vorgehensweisen beob­ach­tet wer­den. Das zeigt, dass die EMDR-​​Therapie von Pati­en­ten gut ange­nom­men wird.

Wie funk­tio­niert EMDR

Das von Fran­cine Shapiro ent­wi­ckelte Modell (AIP-​​Modell) beruht auf einem Modell der Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung, das Erkennt­nisse der Neu­ro­phy­sio­lo­gie ein­be­zieht[3]. Das Modell geht davon aus, dass dys­funk­tio­nal gespei­cherte Infor­ma­tio­nen die Ursa­che von psy­chi­schen Stö­run­gen sind. Auch geht das Modell davon aus, dass das Gehirn im Nor­mal­fall belas­tende Erfah­run­gen gut ver­ar­bei­ten kann.

Grund­lage bie­tet hier­bei die Hypo­these, dass in nächt­li­chen REM-​​Schlaf-​​Prozessen dra­ma­ti­sche Erleb­nisse ver­ar­bei­tet wer­den. Rund zwei Drit­tel aller Per­so­nen, die ein ein­zel­nes leich­tes bis mit­tel­schwe­res Trauma erlei­den, kön­nen diese Erin­ne­run­gen spon­tan und ohne the­ra­peu­ti­sche Hilfe ver­ar­bei­ten[4].

Die EMDR-​​Therapie gilt als ein wis­sen­schaft­lich aner­kann­tes psy­cho­the­ra­peu­ti­sches Behand­lungs­ver­fah­ren für post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­stö­run­gen (PTBS), worin schät­zungs­weise bereits welt­weit an die 80’000 Kli­ni­ker aus­ge­bil­det sind.

Es ist eine weit­ge­hend aner­kannte und empi­risch unter­stützte Behand­lungs­form für post­trau­ma­ti­sche Belas­tungs­stö­run­gen[5]. Gemäss dem WHO Regel­werk (2013) sind trau­ma­fo­kus­sier­tes CBT (kogni­tive Ver­hal­tens­the­ra­pie) und EMDR die ein­zi­gen emp­foh­le­nen psy­cho­the­ra­peu­ti­schen Behand­lungs­for­men für Men­schen mit post­trau­ma­ti­schen Belas­tungs­stö­run­gen.

Schluss­fol­ge­rung

EMDR gilt nach wie vor als die Behand­lungs­me­thode bei post­trau­ma­ti­schen Belas­tungs­stö­run­gen. Durch die sys­te­ma­ti­sche und stark pro­zess­ori­en­tierte Vor­ge­hens­weise ist es mög­lich, trau­ma­ti­sche Erin­ne­run­gen zu desen­si­bi­li­sie­ren und zu inte­grie­ren.

Die oben beschrie­bene Stu­die zeigt, dass EMDR auch bei Depres­sion erfolg­reich ein­ge­setzt wer­den kann. Vor­aus­set­zung ist eine fun­dierte Aus­bil­dung und Erfah­rung, damit die Methode erfolg­reich mit Pati­en­ten ein­ge­setzt wer­den kann. Es bleibt zu wün­schen, dass künf­tig wei­tere wis­sen­schaft­li­che Stu­dien diese und wei­tere psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Metho­den auf ihre Wirk­sam­keit hin über­prü­fen.

Die beleg­bare Über­prü­fung von Wirk­sam­keit und Funk­tion ermög­licht The­ra­peu­ten und Coa­ches Metho­den anzu­wen­den, die nicht nur auf Hören­sa­gen und per­sön­li­chen Ein­schät­zung beru­hen.

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