Wer Spitzenleistungen erreichen will, muss die notwendigen Kompetenzen im richtigen Ausmass zum Einsatz bringen. Ähnlich wie ein Spitzenkoch, der seine Zutaten nicht nur minutiös abwiegt und abstimmt, sondern Ingredienzen von feinster Qualität verwendet.
Im Interview mit Marlen Reusser in der NZZ am Sonntag (Hier klicken) spricht Ray Popoola davon, dass es bei sportlichen Leistungen wichtig ist, sich auf den Moment zu konzentrieren. Störende Gedanken und innere Dialoge dürfen dabei nicht ablenken – sie sollten vielmehr ganz bewusst in die richtige Richtung gelenkt werden. Entscheidend dabei ist, WIE das Selbstgespräch abläuft und nicht, WAS der Inhalt ist.
Du würdest sicher zustimmen, wenn wir sagen, dass Deine Name für Dich einmalig ist. Wir können ihn auf unterschiedliche Weise aussprechen. So, dass er in Dir unterschiedliche Emotionen auslöst: unsicher, befehlend, flirtend, beängstigend, verliebt, wütend, neugierig, bestimmend. Deine Mutter hat Dich sicher mal in einem bestimmten Ton gerufen. Und Du hast sofort gewusst: Das heisst Ärger.
Gleicher Name, andere Tonalität, andere Wirkung. Das ist das WIE. Das wird im Neurolinguistischen Programmieren (NLP) als Submodalität bezeichnet. Das sind die Untereigenschaften unserer Sinneskanäle (Hören, Sehen, Schmecken, Fühlen, Riechen). Beim Hören sind die Untereigenschaften Richtung, die Distanz und die Lautstärke eines Tones, die Sprechgeschwindigkeit, die Tonhöhe, das Tempo oder die Klangfarbe.
Das Selbstgespräch verbessern
Um das Selbstgespräch positiver zu führen, geh’ folgendermassen vor: In einem ersten Schritt bestimmst Du, welches Gefühl das Selbstgespräch künftig auslösen soll. Zum Beispiel Motivation.
Erinner Dich an eine Situation, in der Du mit Dir selbst motiviert geredet hast. Dabei schliesst Du die Augen und analysierst, aus welcher Richtung Deine innere Stimme kommt, welche Lautstärke sie hat, welche Sprechgeschwindigkeit, welche Tonhöhe, wie das Sprechtempo ist und welche Klangfarbe die Stimme hat. Notiere Dir alles auf einem Blatt Papier.
In einem zweiten Schritt erinnerst Du Dich an eine Situation, in der Du in der Vergangenheit demotivierend mit Dir selbst geredet hast. Wichtig: Konzentriere Dich nur darauf, WIE Du im negativen Selbstgespräch redest. Auch hier: aus welcher Richtung Deine innere Stimme kommt, welche Lautstärke sie hat, welche Sprechgeschwindigkeit, welche Tonhöhe, wie das Sprechtempo ist und welche Klangfarbe die Stimme hat.
Jetzt kennst Du den Unterschied, der den Unterschied macht.
Im letzten Schritt stell’ Dir vier bis fünf Situationen vor, in denen Du Dich künftig motivieren möchtest. In einer Situation nach der anderen: Rede mit Dir in den Submodalitäten aus Schritt 1, die Dich motivieren. Bis sich das Gefühl in Dir ausbreitet. Dann zur Nächsten. Freue Dich auf die Momente und Du Dich motivierter erleben wirst.
Fazit
Das Selbstgespräch oder der innere Dialog sind eine wichtige Komponente beim Entstehen von Gefühlen. Mit einem positiven Selbstgespräch kann bereits eine wesentliche Veränderung erzielt werden.
Statt uns auf die Wortwahl im Selbstgespräch zu konzentrieren, verändern wir die Eigenschaften des inneren Dialogs. Gezielt eingesetzt und auf künftige Situationen visualisiert, lenken wir unsere Emotionen in die gewünschte Richtung.